<< back

Last update: 29.07.2011

Von Sebastian Voltmer

Natur und Kosmos


Von 2006 - 2012 schrieb
Sebastian Voltmer die
Himmels-Kolumne für
Natur + Kosmos

(umbenannt in Natur)





September-Tipp 2011

Die Nächte werden länger und die Sonnenscheindauer kürzer. Im September kommt es zur Tag- und Nachtgleiche; am 22. ist Herbstanfang. Das Sommerdreieck, das aus den Hauptsternen der Sternbilder Schwan, Adler und Leier besteht, ist gegen 22 Uhr hoch über unseren Köpfen zu sehen. Während sie im Laufe der Nacht dem Horizont entgegenstreben, ziehen am Morgenhimmel bereits die Wintersternbilder Stier und Orion empor.

Entdecken Sie ein Relikt aus der Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems: Eine leuchtende Pyramide am Morgenhimmel! Es handelt sich um das sog. Zodiakallicht, das im September steil über dem Osthorizont emporragt und daher optimal zu beobachten ist. Es besteht aus Staubteilchen, die aus der Entstehungsphase unseres Planetensystems stammen und durch Zusammenstöße kleinerer Gesteinsbrocken immer wieder neu gebildet wird. Die Sonne beleuchtet diese Partikel. Da die Leuchterscheinung auf die Umgebung der Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn am Himmel) begrenzt ist, kann das Zodiakallicht immer nur in der Tierkreisregion beobachtet werden und wird daher auch Tierkreislicht genannt. Es steigt in den frühen Morgenstunden vor Beginn der Dämmerung am Osthorizont empor. Das Tierkreislicht ist jedoch nur unter absolut guten Sichtbedingungen und ohne störende Lichtquellen durch Städte oder den Mond zu sehen.



August-Tipp 2011

Wie jedes Jahr im August gehören die Perseiden zum des „Tipp des Monats“. Doch dieses Mal fällt der Meteorstrom genau in die Vollmondzeit. Wegen der Aufhellung des Mondes werden nur die hellsten Perseiden zu sehen sein. Am 13. August erreichen sie ihr Aktivitätsmaximum.

Wer sich stattdessen für die Objekte zwischen der Mars- und Jupiterbahn interessiert, sollte jetzt unbedingt einen Blick auf das drittgrößte Objekt des Asteroiden-Hauptgürtels, dem Kleinplaneten Vesta, richten. Vesta steht Anfang August in Opposition zur Sonne. Er nähert sich der Erde bis auf 1,2 Astronomische Einheiten und erreicht eine Helligkeit von 5,6 Größenklassen! Das ist hell genug, um den nur 500 km großen Himmelskörper ohne optische Hilfsmittel aufzuspüren. Die meisten Kleinplaneten (außer Ceres) sind sonst kaum heller als 9 oder 10 Größenklassen. Vesta wandert durch das Tierkreissternbild Steinbock, wo er seine Oppositonsschleife zieht. Wer eine Fotokamera (manuelle Belichtung) hat, kann das betreffende Himmelsfeld im Sternbild Steinbock über mehrere Wochen hinweg dokumentieren. Beim späteren Vergleich der Bilder müsste Vesta ins Auge stechen. Ein beliebtes Verfahren zum Aufspüren eines beweglichen Himmelskörpers ist der sog. Kreuzblick. Hierfür wird ein Bildpaar benötigt, das den gleichen Ausschnitt zeigt. In einer „Wetten, dass..??“-Sendung sorgte ein Gymnasiallehrer für Aufsehen, als er innerhalb kürzester Zeit sagen konnte, wo in einem fiktiven Sternenmuster ein Stern fehlt. Es ist die selbe Methode. Sie können es auch! Mehr dazu auf: www.weltraum.com/Zwergplanetenjagd.html



Juli-Tipp 2011

Die Sonne steht im Sommer besonders nah – könnte man meinen. Doch weit gefehlt! Am 4. Juli jeden Jahres erreicht die Erde auf ihrer Bahn um unser Zentralgestirn mit 152,5 Millionen km ihren größten Abstand zur Sonne. Im Winter sind es 147,5 Millionen km. Die elliptische Erdbahn führt dazu, dass die Entfernung um etwa 2,5 Millionen km variiert. Das hat jedoch kaum einen Einfluss auf die irdischen Temperaturen. Es ist vor allem der Sonnenstand (Einfallswinkel durch die Schräge der Erdachse), der die jahreszeitlichen Veränderungen bewirkt.

Da die Sonnenscheindauer im Juli noch sehr ausgiebig ist, währt die Dunkelheit der Nächte kurz. Erst wenn die Sonne 18 Grad unter den nördlichen Horizont sinkt, ist es nachts vollständig dunkel. In den Sommermonaten wird diese Marke in Norddeutschland jedoch kaum oder gar nicht erreicht. Dann dämmert es selbst um Mitternacht noch. Sobald die Sonne weniger als 16 Grad unter dem Horizont steht, können sehr hohe Wolken sogar jenes Licht „zurückwerfen“. Es sind Eiskristallwolken, sog. leuchtende Nachtwolken. Von der schräg unter dem Horizont stehenden Sonne werden sie angestrahlt und leuchten in irisierenden Farben: bläulich, silbrig, manchmal auch gelblich. Im Gegensatz zu den Wolken der Troposphäre, die maximal eine Höhe von 13 km erreichen können, erscheinen die leuchtenden Nachtwolken oberhalb der Mesosphäre in einer Höhe von 81-85 km! Sie können auch bei einem Nachtflug aus dem Flugzeug hervorragend beobachtet werden. Achten Sie das nächste Mal auf diese Erscheinung: www.weltraum.com/LeuchtendeNachtwolken.html



Juni-Tipp 2011

Am 15. Juni geht gegen 20:30 MEZ ein total verfinsterter Vollmond über Deutschland auf.

Bei einer totalen Mondfinsternis schiebt sich unser Trabant in den Kernschatten der Erde. Es ist extrem selten, dass der Mond genau durch die Mitte des rötlichen Kernschattens läuft. Am 15. Juni ereignet sich solch ein Himmelsschauspiel. Allerdings geht der verfinsterte Mond in der Abenddämmerung auf, sodass nur der letzte Teil der totalen Finsternis verfolgt werden kann. Das macht das Ganze aber um so reizvoller! Die Silhouette eines Baums oder ein altes Schloss im Vordergrund kann diese Szenerie ungemein beleben. Spannend wird es gegen 22:02 MEZ, wenn der Mond wieder den Kernschatten verlässt (5. Kontakt). Dann blitzt ein kleiner Zipfel am linken Mondrand auf. Die feine Sichel wird in den nächsten 60 Minuten immer breiter. Gegen 23:02 MEZ ist der Mond dann wieder rund; allerdings befindet er sich jetzt im Halbschatten der Erde. Erst gegen 0:01 MEZ leuchtet unser Trabant wieder in silbrig weißem Licht. Vermutlich ist der Vollmond dann so hell, dass sein Licht zum Zeitungslesen ausreicht. Damit Sie sich auf die Mondfinsternis vorbereiten können, wurde eine Bildergalerie mit weiterführenden Links zusammengestellt: www.weltraum.com/Mondfinsternis.html



Mai-Tipp 2011

Das Jahr begann gleich mit einem Happening. Die partielle Sonnenfinsternis am 4. Januar 2011. Nicht nur der dunkle Mond, sondern auch dunkle Sonnenflecken waren zu sehen – endlich! Denn seit fast 200 Jahren war es auf unserem Zentralgestirn nicht mehr so ruhig! Das letzte Sonnenflecken-Maximum ereignete sich in den Jahren 2000 bis 2004. Das Minimum fiel in die Jahre 2006 und 2008. Seither gab es eine Sonnenflecken-Flaute. Die Aktivität hätte seit Beginn des neuen Zyklus im Jahr 2008 wieder ansteigen müssen. Doch dies blieb völlig aus. Der 11-jährige Sonnenflecken-Zyklus unterliegt wohl selbst einem Zyklus, dessen Tal mit dem Sonnenflecken-Minimum zusammenfällt, dem sog. Maunder-Minimum. Auch die Durchschnittstemperaturen auf der Erde scheinen mit diesem Rhythmus einherzugehen. Gerade in Zeiten des CO2-Ausstoßes käme uns ein naturbedingter Temperaturrückgang um 2°C ziemlich gelegen. Doch jetzt wird die Sonne wieder aktiv! Im März 2011 wurden sogar heftige Ausbrüche wie z.B. Flares beobachtet. Energiereiche Teilchen der Sonne schießen dann zur Erde, um in Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld zu treten – Ursache von Polarlichtern. Die Sonne wird in den kommenden Monaten zu einem äußerst interessanten Beobachtungsobjekt. Doch Vorsicht, niemals ohne Filter in die Sonne schauen! Sofortige Erblindung kann die Folge sein! Um die Sonne besser verstehen zu können, wird ein großes Netz an BeobachterInnen benötigt. Nur so lassen sich genauere Vorhersagen für die kommenden Jahrzehnte treffen. Wer sich für solche systematischen Beobachtungen interessiert, ist bei der VdS-Fachgruppe „Sonne“ herzlich willkommen:
www.vds-sonne.de



April-Tipp 2011

Wenn die Sonne hinter dem Westhorizont verschwindet, geht Saturn am Osthorizont auf. Der „Herr der Ringe“ steht Anfang des Monats in Opposition zur Sonne. Das heißt: Er befindet sich um Mitternacht im Süden und geht bei Sonnenaufgang wieder unter. Außerdem erreicht er seinen geringsten Abstand zur Erde. Bereits in einem kleinen Teleskop zeigen sich die extrem hellen Saturnringe und seine Monde, die ihn wie kleine Perlen umkreisen. Auffällig ist auch, dass Saturn an den Polen abgeplattet ist, eine Folge seiner Rotation. Doch wer genau hinsieht, kann auf dem blassen Saturnglobus eine Entdeckung machen:

Eine weiße Wolke mit einer langen Schleppe. Ein gigantischer Sturm, der im Dezember 2010 entdeckt wurde. Er erreichte eine Größe von mehreren Erddurchmessern. Solche Stürme gehen mit elektrischen Entladungen in der Saturnatmosphäre einher. Allerdings ist momentan von dem Sturm kaum noch etwas zu sehen, da seine Intensität stark nachgelassen hat. Obwohl der Ringplanet von der Raumsonde Cassini umrundet wird, sind nur sehr wenige Aufnahmen von diesem Szenario entstanden. Eine lückenlose Dokumentation haben hingegen Amateurastronomen weltweit vorzuweisen, da sie den Planeten, global gesehen, ständig im Visier haben. Die unberechenbaren Ereignisse in der Saturnatmosphäre sollen von Wissenschaftlern näher untersucht werden. Die NASA ist daher dankbar über jede fotografische Aufnahme und freut sich auch über Ihre Teilnahme!



März-Tipp 2011

Nur selten lässt sich der schnelle Merkur in unseren Breiten blicken. Da die Ekliptik am Abend relativ steil über dem Westhorizont aufsteigt, kann man mit einem Teleskop über mehr als drei Wochen verfolgen, wie seine Phase mehr und mehr abnimmt. In der vierten Woche ist er bereits sichelförmig geworden. Besonders interessant ist aber der 5. März, wenn die sehr junge Mondsichel rechts oberhalb von Merkur auftaucht. Sie ist noch fein und unscheinbar – knapp 21 Sunden alt! Um 18:10 Uhr sind genau 20,5 Sunden seit dem letzten Neumond verstrichen. Bei optimaler Horizontsicht sollten Sie den schnellen Merkur als Aufsuchhilfe benutzen. Ein normales Fernglas ist hierfür die beste Wahl – versuchen Sie es aber auch mit bloßem Auge!

Am 21. März ist Tag- und Nachtgleiche. Dann steht die Sonne jeweils 12 Stunden unter und 12 Stunden über dem Horizont. Am Sonntag, dem 28. März, werden die Uhren von mitteleuropäischer Zeit (MEZ) auf mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) vorgestellt. Vorsicht: die Zeiten dieser Himmelsvorschau werden immer in MEZ angegeben!



Februar-Tipp 2011

Die kalte Jahreszeit wird dominiert von den Wintersternbilden – allen voran der bekannte Himmelsjäger Orion. Doch allmählich läuft er dem westlichen Horizont entgegen, um den Frühlingssternbildern Löwe und Jungfrau Platz zu machen. Doch der Februar kündigt nicht nur den Frühling an, sondern eine 30-jährige Raumfahrt-Ära soll zu Ende gehen: Das Space-Shuttle-Programm!

Letztes Jahr im Mai nahmen bereits viele Himmelsbeobachter Abschied von der Raumfähre „Atlantis“, als sie bei ihrem An- und Abdockmanöver gemeinsam mit der ISS über den Himmel flog. Die „Discovery“ hätte im September ihren letzten Flug zur Internationalen Raumstation gehabt. Doch wegen diverser Probleme – z.B. Risse im Treibstofftank und Unwetter – musste der Start auf den 3. Februar 2011 verschoben werden. Das Space-Shuttle transportiert Versorgungsgüter zur ISS. Außerdem ist neben der sechsköpfigen Besatzung auch erstmals ein humanoider Roboter an Bord, der „Robonaut 2“. Es ist der 39. und letzte Flug der „Discovery“ nach rund 26 Jahren Dienstzeit. Der letzte Start zur ISS wird aber nicht von „Discovery“, sondern von „Endeavour“ ausgeführt – geplant war (bis kurz vor Redaktionsschluss) der 27. Februar 2011. Der Start der „Endeavour“ werde sich aber durch die Untersuchungen am Tank der „Discovery“ mindestens bis zum 1. April 2011 verschieben, teilte die NASA bereits vorsorglich mit. Wenn es endlich soweit ist, können Sie mit „unbewaffnetem“ Auge sehen, wie sich das Space-Shuttle der Internationalen Raumstation annähert! Aktuelle Beobachtungstipps finden Sie unter: www.heavens-above.com



Januar-Tipp 2011

Seien Sie gefasst, wenn sich am Morgen des 4. Januar zwei Hörnerspitzen einer partiell verfinsterten Sonne über den Horizont schieben. Solche Sonnenfinsternisse sind selten! Das Ereignis gehört zu den eindrucksvollsten dieses Jahres in Westeuropa. Der maximal erreichbare Bedeckungsgrad variiert von Ort zu Ort. Er wächst von Süd nach Nord an, von gut 70 Prozent im Alpenraum auf 85 Prozent in Schweden. An der Ostseeküste steigt die Sonnensichel sogar direkt aus dem Meer auf – ideal für einen romantischen Strandspaziergang zur äußert zivilen Zeit von 9:45 Uhr. Wenn sich der Morgennebel lüftet und die Sonne schon höher steht, sollten Sie unbedingt einen Sonnenfilter verwenden. Besonders geeignet für eine sichere Beobachtung ist eine Sonnenfinsternis-Brille oder die bewährte Baader-Sonnenfilterfolie, die Sie auch vor Ihrem Fernglas oder Teleobjektiv befestigen können. Bei gutem Wetter übertrifft die Finsternis sogar diejenige vom 31. Mai 2003.



Dezember-Tipp 2010

Schnelle Sternschnuppen huschen über den Winterhimmel. Es sind die Geminiden. Ein Meteorstrom mit über 100 Sternschnuppen pro Stunde. Ihr Radiant (Ausgangspunkt am Himmel) liegt in den Zwillingen. Die Geminiden sind besonders eindrucksvoll, da sie viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore hervorbringen. Am 14. wird das Sternschnuppen-Maximum erreicht. Die Aktivität dieses Meteorstroms hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich erhöht. Im Jahr 2009 wurde im Maximum eine ZHR von annähernd 140 Geminiden pro Stunde registriert.

Die längste Nacht steht bevor – Winteranfang. Schneekristalle glitzern im silbrigen Licht des Vollmondes. Am Morgen des 21. verschwindet allerdings dieser Glanz, denn der Mond taucht in den Schatten der Erde ein: Der Beginn einer totalen Mondfinsternis! Das Maximum wird um 9:14 Uhr erreicht – allerdings steht der Mond dann in unseren Breiten unter dem Horizont. Wer die totale Verfinsterung ganz sehen möchte, sollte nach Westen (z.B. Nordamerika) reisen.



November-Tipp 2010

Sternschnuppen-Nächte für jeden Geschmack. Ob langsam oder schnell, ob schwach oder hell: Einen Tag vor Neumond, am 5. November, beginnen die sog. südlichen Tauriden (S-Tauriden). 5 bis 10 Meteore pro Stunde werden zum Maximum erwartet. Die nördlichen Tauriden (N-Tauriden) haben ihr Maximum um den 12. November herum, womit auch sie kaum vom Mond gestört werden. Die Tauriden-Meteore legen in der Sekunde etwa 30km zurück und sind damit vergleichsweise langsam. Sie werden mit dem kurzperiodischen Kometen Encke in Verbindung gebracht.

Wesentlich schneller bewegen sich die Leoniden-Meteore. Sie treten wie in den Jahren zuvor vom 10. bis 21. November auf. Ihr spitzes Maximum wird voraussichtlich in der Nacht vom 18. auf den 19. November erreicht. Pro Stunde können 10 bis 50 Meteoren gezählt werden. Ihr Ursprungskomet ist der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der etwa alle 33 Jahre die Erdbahn kreuzt. Mit 70km/s gehören die Leoniden zu den schnellsten Meteorströmen. Das Aktivitäts-Maximum tritt in diesem Jahr leider 2 1/2 Tage vor Vollmond auf, sodass nur die hellsten unter ihnen zu sehen sind.



Oktober-Tipp 2010

Fast alle Planeten stehen diesen Monat bei der Sonne. Grund genug, einen Blick auf unser Zentralgestirn zu werfen. Die Sonne unterliegt einem 11-jährigen Sonnenflecken-Zyklus. Im Jahr 2000 wurde das letzte Maximum erreicht; es hielt bis 2004 an und produzierte riesige Sonnenflecken. Kurz danach wurde es ruhig auf der Sonne. Das Minimum fiel in die Jahre 2006/08. Seither gab es eine Sonnenflecken-Flaute. Die Aktivität hätte seit Beginn des neuen Zyklus im Jahr 2008 wieder ansteigen müssen. Doch dies blieb völlig aus. Der 11-jährige Sonnenflecken-Zyklus unterliegt wohl selbst einem Zyklus, dessen Tal mit dem Sonnenflecken-Minimum zusammenfällt, dem sog. Maunder-Minimum. Wie dem auch sei, jetzt wird die Sonne wieder aktiv! Im April 2010 schoss eine riesige Protuberanz ins All, und seit Anfang August werden neben ein paar Sonnenflecken sogar heftige Ausbrüche wie z.B. Flares beobachtet. Energiereiche Teilchen der Sonne schießen zur Erde, um in Wechselwirkung mit dem Erdmagnetfeld zu treten – Ursache von Polarlichtern. Seit fünf Jahren waren sie im August sogar wieder von Deutschland aus zu sehen! Es ist zu erwarten, dass die Sonnenaktivität auch im Oktober weiter ansteigen wird und 2013 in einer hohen Zahl an Sonnenflecken, Protuberanzen und Flares gipfelt.



September-Tipp 2010

Entdecken Sie den von Wilhelm Herschel 1781 gefundenen siebten Planeten mit dem eigenen Fernglas! Am 20. September stehen Jupiter und Uranus gleichzeitig in Erdnähe. Das ist Ihre Chance, den blau-grünen Uranus zu finden; denn Jupiter weist Ihnen den Weg! Im näheren Umfeld von Jupiter stehen keine helleren Sterne, so dass der 5,7 Größenklassen helle Uranus schon mit einem kleineren Fernrohr leicht zu finden ist! Am 22. September befindet sich Uranus knapp ein Grad nördlich von Jupiter. Der Abstand entspricht etwa zwei Vollmonddurchmessern. Ab 100-facher Vergrößerung zeigt sich Uranus als kleines Scheibchen von 4 Bogensekunden Durchmesser. Um den Größenunterschied zu einem gewöhnlichen Stern zu erkennen, benötigen Sie ruhige Luft ohne Turbulenzen. Auf Uranus sind zwar keine Strukturen zu sehen, aber nicht desto trotz können Sie mit größeren Sternwarten-Instrumenten seine beiden Monde Oberon und Titania mit je 1600km Durchmesser erkennen, die nur halb so groß sind wie unser Mond. Wilhelm Herschel hatte sie 1787 mit dem eigenen 20-Fuß-Teleskop entdeckt. Den Bau dieses Instruments finanzierte er vom königlichen Preisgeld, das er für die Entdeckung von Uranus erhalten hatte! Fotografisch ist die Erfassung seiner Monde bereits mit kleinen Teleskopen möglich. Dann können neben Oberon und Titania sogar Ariel und Umbriel sichtbar gemacht werden: www.weltraum.com/Uranus.html



August-Tipp 2010

Wüsch’ Dir was, wenn  im August wieder viele Sternschnuppen über den Himmel huschen und gelegentlich als Boliden aufblitzen. Partikel des Kometen 109P/Swift-Tuttle stürzen mit Geschwindigkeiten von bis zu 59 km pro Sekunde Richtung Erde, um zum größten Teil in der Erdatmosphäre zu verglühen. Dieses Jahr werden die Perseiden-Meteore unbehelligt zu sehen sein, da kein Mondlicht stört. Am eindrucksvollsten sind sie in der zweiten Nachthälfte des 12. August, wenn der Radiant (ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt) höher steht. Das Erscheinen der Perseiden fällt mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius zusammen, weshalb sie im Volksmund auch Laurentiustränen genannt werden.

Mit mehr als 70 Meteoren pro Stunde kann gerechnet werden. Das Maximum wird am Morgen des 13. August zwischen 1:30 Uhr und 4:00 Uhr erwartet. Doch es gibt immer wieder Überraschungen. Das Zählen von Sternschnuppen macht nicht nur Freude, es hilft auch der Wissenschaftsgemeinde, ihre Berechnungen und Prognosen zu optimieren. Wer mitmachen und seine Zählungen publik machen möchte, findet alle nötigen Infos hierzu unter: www.imo.net



Juli-Tipp 2010

Jupiter verschwand im Februar 2010 hinter der Sonne. Niemand rechnete zu diesem Zeitpunkt mit einem außergewöhnlichen Ereignis. Doch als Jupiter im April am Morgenhimmel sichtbar wurde, zeigten sich dramatische Veränderungen: Eines seiner beiden Äquatorbänder ist verschwunden! Jupiters Erkennungsmerkmal, das sog. South Equatorial Belt (SEB), hat sich komplett aufgelöst.

In unregelmäßigen Abständen oder alle drei bis 15 Jahre kann es zu einem derartigen Phänomen kommen. Dabei wird das braun-rote SEB so hell wie seine Umgebung. Jupiters Wirbelsturm – der Große Rote Fleck – hebt sich dann besonders gut ab. Üblicherweise sind die Wolkenbänder dunkel und werden durch helle Zonen umgeben, die Jupiter ein gestreiftes Aussehen verleihen. Jupiter rotiert in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich schnell. Seine Winde erreichen Geschwindigkeiten bis zu 600 km/h. Das SEB ist eines der aktivsten Gebiete auf Jupiter, wo es zu starken Wetter-Veränderungen kommt. Wahrscheinlich wird sich nun ein weißer Fleck in der Äquatorzone bilden, wo dunkles Material aufsteigt, das in sog. Ovale zerfällt, wobei sich durch Winde ein neues SEB bildet. Dies sollten sich Teleskopbesitzer nicht entgehen lassen. In nur wenigen Wochen kann das SEB wieder zurück sein!


Weitere Ereignisse:

11. Juli 2010 findet eine Totale Sonnenfinsternis über dem Pazifik statt. Der Finsternispfad überquert auch die Osterinsel.

Komet McNaught C/2009 K5, der Anfang Mai auf eine Helligkeit von 8 Größenklassen geschätzt wurde, könnte sich am 11. Juli zum Finsterniskometen entwickeln. Momentan wandert er aus dem Sternbild Giraffe in den Luchs.



Juni-Tipp 2010

Es ist inzwischen fast überall bekannt: Pluto ist kein Planet mehr. Die Internationale Astronomische Union (IAU) hatte ihn im August 2006 zum Zwergplaneten degradiert. Einer der Hauptgründe war, dass immer mehr Zwergplaneten in unserem Sonnensystem gefunden werden, die kaum kleiner sind als Pluto. Er besitzt übrigens nur 1/6 der Masse unseres Mondes! Doch nicht desto trotz wird er am 25. Juni verhältnismäßig hell, da er dann genau gegenüber von der Sonne steht. Doch er bleibt mit einer Helligkeit von 14 Größenklassen eine Herausforderung für den Teleskop-Beobachter. Schließlich liegt Pluto jenseits von Neptun, dem äußersten Planeten unseres Sonnensystems. Wesentlich leichter ist Ceres zu finden, ebenfalls ein Zwergplanet, der am 16. Juni in Opposition zur Sonne steht. Seine Bahn liegt zwischen denen von Mars und Jupiter. Ceres übertrumpft Plutos Helligkeit bei weitem! Der 7,2 Größenklassen helle Planetoid kann schon mit einem Feldstecher in den Sternbildern Schütze und Schlangenträger aufgefunden werden. Er ist von einem schwachen Stern kaum zu unterscheiden. Dass es sich dennoch um einen Körper unseres Sonnensystems handelt, verrät seine Schleifenbewegung durch den Tierkreis. Eine Foto-Kamera kann hilfreich sein, um die relativen Positionen gegenüber den Fixsternen über mehrere Wochen hinweg festzuhalten. Unter folgendem Link gebe ich ein paar Tipps zur Aufnahmetechnik: *klick*




Mai-Tipp 2010

Im Mai ist es an der Zeit, auch einmal über unser eigenes Planetensystem, ja sogar über unser Milchstraßensystem hinauszublicken. Der Frühling ist bekannt für die gute Sichtbarkeit unzähliger Galaxien. Aber wie kommt es, dass ausgerechnet der Frühlingshimmel so viele Galaxien zu bieten hat? Der Grund ist unsere eigene Galaxis – die Milchstraße. Der Staub, der zwischen den Sternen liegt, verhindert den Blick in die Tiefen des Universums. Das „Galaxienfenster“ reicht vom Großen Bären hoch im Norden über die Jagdhunde, das Haar der Berenike und den Löwen bis zum Sternbild Jungfrau tief im Süden. Die imposanten Kandidaten sind: die Whirlpool-Galaxie / M51, das Galaxienpaar M81 und M82, M94 und M63, nicht weit vom bekannten Virgo-Galaxien-Haufen in der Jungfrau. Wer die fernen Welteninseln entdecken möchte, benötigt keine starke Vergrößerung. Ein Feldstecher oder ein kleines Spiegelteleskop reichen meist schon aus. Viel wichtiger sind Lichtstärke, eine dunkle mondlose Nacht auf dem Land, warme Kleidung und ausgeschlafene Augen. Galaxien sind schwach leuchtende Gebilde, meist spiral- oder spindelförmig, aus Milliarden von Sonnen bestehend. Zum erfolgreichen Auffinden ist ein Sternatlas ratsam. Hilfreich ist auch die kostenlose Planetariumssoftware „Stellarium“.




April-Tipp 2010

An Ostersonntag kommt es zu einer engen Begegnung (3°) von Merkur und Venus. Kurz nach Sonnenuntergang stehen beide am 4. April tief im Westen. Da sich Merkur in unseren Breiten nur selten zeigt, sollten Sie die Gelegenheit bei klarem Himmel nutzen. Die hellere Venus kann als Aufsuchhilfe dienen. Besonders attraktiv wird die Begegnung am 15. April, wenn der erst 30 Stunden alte Sichelmond (!) neben Merkur auftaucht. Mit dem Fernglas ist die Konjunktion am besten zu genießen. Für Teleskopbesitzer: Wer den innersten Planeten Merkur ins Visier nimmt, hat gute Chancen auf die Sichtung seiner Phasengestalten. Am 8. April, wenn er seinen größten Abstand zur Sonne erreicht hat, wird er genau zur Hälfte beschienen; und vielleicht erkennen Sie sogar die helleren und dunkleren Gebiete des kraterübersäten Planeten.




März-Tipp 2010

Am 28. März werden die Uhren von MEZ auf MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) umgestellt, wobei die Sonne bereits am Abend des 20. März den Frühlingspunkt in den Fischen überschreitet; dann ist der astronomische Frühlingsanfang exakt. Wenn die Sonne hinter dem Westhorizont verschwindet, geht Saturn am Osthorizont auf. Denn am 22. gelangt er in Opposition zur Sonne. Das heißt: Er steht um Mitternacht hoch im Süden und geht bei Sonnenaufgang wieder unter. Außerdem erreicht er seinen geringsten Abstand zur Erde. Bereits in einem kleinen Teleskop zeigen sich die hellen Saturnringe und seine Monde, die ihn wie kleine Perlen umkreisen. Der größte und hellste unter ihnen ist Titan. Auffällig ist auch, dass Saturn an den Polen abgeplattet ist, eine Folge seiner Rotation. Das Licht von Saturn braucht übrigens etwas mehr als eine Stunde, bis es bei uns auf der Erde ankommt.



Die Planeten im Februar 2010

Mond im letzten Viertel am 6.2. um 00:50 Uhr, Neumond am 14.2. um 3:52 Uhr, Mond im ersten Viertel am 22.2. um 1:43 Uhr, Vollmond am 28.2. um 17:39 Uhr.

Merkur ist zu Beginn des Monats tief im Südosten am Morgenhimmel zu finden. Kurz vor der Sonne geht er auf.

Venus steht hinter der Sonne und ist daher nicht zu sehen.

Mars ist der Star des Nachthimmels. Denn mit -1,2 Größenklassen und seiner rötlichen Farbe ist er das auffälligste planetare Objekt. Am 4. Februar steht er in geringster Entfernung zur Praesepe, dem offenen Sternhaufen im Krebs. Im Teleskop sind außerdem zahlreiche Details auf dem Roten Planeten zu entdecken: Der eisige Nordpol, seine ockerfarbenen Wüsten, Hochebenen, Canyons und Vulkane.

Jupiter steht im Steinbock und geht schon zu Beginn der Nacht im Westen unter.

Saturn zieht in einem hohen Bogen über den Himmel. Am westlichen Rand des Sternbilds Jungfrau ist der Ringplanet deutlich zu sehen. Im Teleskop zeigen sich außerdem seine zahlreichen Monde. Der größte unter ihnen ist Titan.



Tipp des Monats

Haben Sie schon mal eine Begegnung mit dem Brockengespenst gehabt?
Der Winter bietet beste Chancen hierzu. Wenn das Licht der Sonne oder des Mondes auf eine Nebelbank fällt, entsteht im Unterschied zu einem Regenbogen eine sog. Glorie. Es handelt sich hierbei um eine ringförmige, farbige Leuchterscheinung, die genau den Schatten Ihres Kopfes umgibt. Die Nebelwand kann man mit einer Kinoleinwand vergleichen, auf der Ihr Schattenbild in mehrfacher Vergrößerung projiziert wird. Durch Wallung des Nebels wird der Schatten gespenstig verändern, ohne dass sie Sich bewegen! Da sich die Glorie um den Gegenpunkt der Sonne oder des Mondes bildet, ist sie fast ausschließlich von erhöhten Standpunkten, wie Bergen oder Flugzeugen, aus beobachtbar. Das Brockengespenst ist ein optischer Effekt, der zuerst auf dem Brocken von Johann Esaias Silberschlag im Jahre 1780 beobachtet und beschrieben wurde. Achten Sie z.B. bei Ihrem nächsten Skiurlaub auf solche Erscheinungen. Es lohnt sich! Der Brocken bietet mit über 300 Nebeltagen im Jahr eine überdurchschnittliche Chance dazu.


Die Planeten im Januar 2010

Mond im letzten Viertel am 7.1. um 11:41 Uhr, Neumond am 15.1. um 8:12 Uhr, Mond im ersten Viertel am 23.1. um 11:54 Uhr, Vollmond am 30.1. um 7:19 Uhr.

Merkur ist im Sternbild Schützen am Morgenhimmel zu entdecken. Er steht am 27. Januar in westlicher Elongation zur Sonne, während er im Osten kurz vor der Sonne aufgeht.

Venus wandert am 11. Januar hinter der Sonne vorbei und ist daher nicht zu sehen.

Mars läuft geschwind auf seine Opposition mit der Sonne zu. Das bedeutet, dass er neben dem Mond das hellste planetare Objekt am Nachthimmel ist (-1,2 Größenklassen). Am 26. Januar erreicht er seine geringste Entfernung zur Erde, während er im Sternbild Krebs dem offenen Sternhaufen der Praesepe begegnet.

Jupiter bewegt sich durch den Steinbock und geht schon kurz nach Einbruch der Nacht unter.

Saturn steht inzwischen im Sternbild Jungfrau und zieht nach Mitternacht in einem hohen Bogen über den Himmel. Mit einer Helligkeit von rund einer Größenklasse ist er ein auffälliger „Stern“. Im Teleskop offenbart er seine wahre Gestalt: Ein heller Ring aus Eis- und Gesteinspartikeln umgibt den Gasriesen.



Tipp des Monats

Der Rote Planet rückt in den Mittelpunkt des Winterhimmels. Nach zwei Jahren und zwei Monaten kommt uns Mars endlich wieder näher. Im Verhältnis zu den Fixsternen ist seine rückläufige Bewegung (von Ost nach West) über mehrere Wochen hinweg gut zu verfolgen. Rückläufig ist er deswegen, weil wir den Mars momentan auf unserer inneren Bahn um die Sonne überholen. Am 26. steht er in Erdenähe und am 29. in Opposition zur Sonne. Außerdem bekommen wir seit über 10 Jahren einen Blick seines eisigen Nordpols geboten, während der Marsfrühling die letzten Wolkenschleier der Nordpolhaube auflöst. Solche Perspektiven ergeben sich nur bei den entfernteren Begegnungen mit der Erde. Also ran ans Teleskop! Volkssternwarten bieten hierfür die optimale Gelegenheit. Wenn kein Planetenumfassender Staubsturm auf Mars tobt, sind außerdem zahlreiche Hell- und Dunkelgebiete (Albedostrukturen) auf dem Roten Planeten zu entdecken: Ockerfarbene Wüsten, Hochebenen, Canyons, Vulkane und manchmal auch Nebel und Frost. Besonders auffällig ist die Große Syrte, ein gebirgiges Hochland aus Basaltgestein. Zum Einstimmen auf die Marsopposition 2010 bietet der aktuellen Kinofilm „Wiederkehr des Mars“ die beste Gelegenheit. Kinotermine entnehmen Sie bitte: www.space-movie.com



Die Planeten im Dezember 2009

Vollmond am 2.12. um 9 Uhr, Mond im letzten Viertel am 9.12. um 1 Uhr, Neumond am 16.12. um 13 Uhr, Mond im ersten Viertel am 24.12. um 19 Uhr, Blue Moon am 31.12. um 20 Uhr.

Merkur schafft es wegen der extrem flachen Lage der Ekliptik nur schwer an den Abendhimmel. Trotz seiner Winkelentfernung zur Sonne von 20° geht er nur wenige Minuten nach ihr unter.

Venus befindet sich in Erdferne, während sie Ihren Weg hinter die Sonne fortsetzt. Sie ist also nicht zu sehen.

Mars kommt der Erde allmählich näher, während seine Helligkeit auf -0,7 Größenklassen ansteigt. Im Teleskop sind bereits einige Details sichtbar. Dazu gehören sog. Albedostrukturen, Landschaftsformen mit unterschiedlichen Helligkeiten. Besonders auffällig dürfte aber seine helle Nord-Polkappe sein. Inzwischen setzt Mars seinen Weg durch den Tierkreis fort, macht allerdings eine Kehrtwende um 180°! Er wird also ein weiteres Mal den Krebs durchqueren! Die Bewegung der Erde ist daran schuld. Sie überholt den langsameren Mars auf ihrer engeren Umlaufbahn um die Sonne. Daher wird Mars rückläufig. Dieser Effekt lässt sich über mehrere Wochen hinweg verfolgen, wenn man sich die Sternpositionen in Relation zum Mars merkt.

Jupiter bewegt sich durch den Steinbock, um Nacht für Nacht früher unterzugehen. Nichts destotrotz ist er neben Sonne und Mond das auffälligste Objekt am Abendhimmel. Immer wieder schön sind seine vier Galileischen Monde, die bereits mit einem gewöhnlichen Feldstecher zu sehen sind. Sie begleiten ihn wie kleine Perlen auf einer Linie.

Saturn steht in der Morgendämmerung bereits hoch im Süden zwischen Löwe und Jungfrau. Sein konstantes Leuchten (0,9 Größenklassen) unterscheidet ihn von einem Stern.

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt momentan der viel weiter entfernte Virgo-Galaxienhaufen, dem ungefähr 2000 Milchstraßensysteme angehören.



Tipp des Monats

Zwei Vollmonde im Dezember? Ja, zum Abschluss des Internationalen Astronomiejahres 2009 geht sogar noch mehr! Es finden zwei Plejadenbegegnungen, zwei Sternbedeckungen und eine Mondfinsternis in der Neujahrsnacht statt!

Am 1. Dezember steht der fast volle Mond nach Dämmerungsende neben den Plejaden und zieht in einem hohen Bogen über den Himmel. Gegen Morgen ist dann exakt Vollmond. Am Abend des 21. – dem kürzesten Tag im Jahr – begegnet der inzwischen wieder zunehmende Sichelmond Jupiter und Neptun. Nun wird’s spektakulär: Erst bedeckt der fast volle Mond in den frühen Abendstunden des 29. die südlichen Ausläufer der Plejaden, und dann sehen wir am Silvesterabend den zweiten Vollmond des Monats (Blue Moon) in partieller Verfinsterung!

Kurz vor 19 Uhr wird der tief stehende Mond am südöstlichen Rand durch den Erdschatten abgedunkelt. Kurz nach Finsternismitte um 20:27 bedeckt der Mond dann auch noch einen Stern mit einer Helligkeit von 7,5 Größenklassen (HD 49201)! Doch damit nicht genug: Ein weiterer Stern mit 6,5 Größenklassen (HD 48805) taucht plötzlich gegen 20:25 am westlichen Mondrand auf! Zeigen Sie die Ereignisse auch Ihren Partygästen. Wann bietet sich schon so eine Gelegenheit am Sylvesterabend?!